Laika zeigt mal wieder ihre Offroad-Qualitäten denn diese Nacht verbringen wir auf einem etwas abgelegenen Stoppelfeld. Gerade als wir schlafen gehen wollen, hören wir ein dumpfes Brummen, dass sich langsam unserem Standort nähert. Kurze Zeit später leuchten Nachtscheinwerfer die Gegend aus. Es sind die Bauern, die mit ihren Erntemaschinen zu den Feldern unter uns wollen. Sie arbeiten einen Großteil der Nacht, um die Ernte einzuholen. Gesehen haben sie uns vermutlich nicht. Oder es hat sie nicht interessiert.

Unser nächstes Ziel ist die Bicaz-Klamm. Sie soll eine beeindruckende Schlucht in den Ostkarpaten sein und zieht uns magisch an. Doch wir haben nicht bedacht, dass wir inmitten der rumänischen Sommerferien sind und es dazu noch Samstag ist. Wir sind also nicht die einzigen mit dieser Idee.

Die Fahrt durch die rund 10 Kilometer lange Schlucht ist dann auch entsprechend anstrengend. Nur einmal können wir kurz stehenbleiben, als wir eine kleine Parklücke finden. Jede freie Stelle ist mit Verkaufsständen oder mit parkenden PKW besetzt. Und auch wenn Laika im Vergleich ein kleines Wohnmobil ist, haben wir kaum eine Chance. Deshalb gibt es hier nur ein paar Impressionen von unterwegs.

Jede freie Stelle ist mit Verkaufsbuden belegt
Kein Platz zum halten

Kreateur der Klamm ist der kleine Fluss Bicaz, der auf etwa 10 Kilometern Länge eine beeindruckende Schlucht in die Felsen gegraben hat. Zum Teil über 100 Meter ragen die steilen Felswände direkt neben uns empor.

Den kleinen Fluss Bicaz, der die Schlucht geformt hat, sehen wir auch kaum.
Um die Kurve rum – Kommerz
Nach der Schlucht sehen wir auch den Fluss Bicaz
Ein kleines Dorf am Wegesrand, dass zur Gemeinde Bicaz gehört.

Die Menschenmengen haben uns für heute gereicht und wir suchen nach einem Nachtplatz in der Natur. Inzwischen haben wir auch die Wolkendecke hinter uns gelassen, die über der Schlucht hing. Und erhalten einen sonnigen Blick auf dem Bicaz-Stausee – dem größten Stausee innerhalb Rumäniens.

Bicaz-Stausee

Unsere App hat uns einen Stellplatz an der Kapelle Biserica Ortodoxa Secu nicht weit entfernt angezeigt. Als wir dort ankommen ist ein Priester da und ein Arbeiter – die Kapelle befindet sich noch im Aufbau. Aber irgendwie fühlen wir uns hier gar nicht wohl. Und so laufen wir nur ein paar Schritte, sehen uns die Kapelle von innen an und kehren recht schnell wieder um.

Kapelle Biserica Ortodoxa Secu

Schließlich finden wir unseren Schlafplatz in einer Flussaue bei Poiana Teiului, versteckt hinter Bäumen und Sträuchern.

So versteckt nutzen wir die Chance auf eine Dusche. Dafür haben wir Löcher in den Deckel einer 1,5 Liter Wasserflasche gebohrt. Diese füllen wir mit warmem Wasser, dass wir auf uns herabregnen lassen. Wichtig ist uns auch, dass unser Duschgel zu 100% biologisch abbaubar ist und so keine Schadstoffe in die Natur gelangen. Es ist fast unvorstellbar aber 1,5 Liter Wasser reichen locker für eine komplette Dusche.

02. Juli 2022