Unsere Nacht war sehr entspannt. Auf dem Platz standen wir zu acht in unseren Wohnmobilen. Ein bisschen schade finde ich, dass wir noch unter uns bleiben. Abends, wenn es etwas kühler ist, sind wir meist drinnen und so tauschen wir bei flüchtigen Begegnungen am Mülleimer oder Zahlautomat gerade mal ein Buonasera oder Ciao miteinander aus.
Monteriggioni – Das Dorf in der Festung
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Süden. Aber nicht wirklich weit. Unser Ziel ist Monteriggioni, ein kleines Dörfchen mit einer Festungsanlage. Wie einige andere Orte, die wir bisher besucht haben, liegt auch dieser an der Via Francigena. Dieser ist ein rund 1.700 Kilometer langer Pilgerweg, der Canterbury und Rom verbindet. Ihr heutiger Streckenverlauf orientiert sich an den Aufzeichnungen des Erzbischofs Sigerich von Canterbury, der im Jahr 990 nach Rom pilgerte. So pilgern auch wir ein wenig, wenn auch sehr viel komfortabler.
Die Burg von Monteriggioni ist von einer rund 2 Meter breiten Mauer umgeben, die zum Teil über eine Holzbalustrade begehbar ist. Von hier genießen wir den Blick auf die Umgebung und auch auf die alten Häuschen innerhalb der Burgmauern. Nur die Autos vor einigen der Häuser verhindern ein echtes eintauchen ins Mittelalter-Feeling.
50 Einwohner leben auf der Burg. Ob diese beiden zählen, wissen wir nicht.
In der Ferne sind die Türme von San Gimignano zu erkennen. Wir schätzen, dass die Entfernung früher ein Tagesmarsch zwischen beiden Orten war.
Danach beschließen wir, nach Montefioralle zu fahren. Wir haben gelesenen, es soll eines der schönsten Dörfer der Toskana sein. Aber als wir auf dem Weg dahin durch Panzano fahren erinnere mich an diesen Namen aus einem anderen Blog. In dem stand, dass in Panzano der Lieblingsstellplatz dieser Blogger in der Toskana ist. Also versuchen wir es, drehen um und erreichen den Stellplatz mit dieser Aussicht:
Der Stellplatz liegt hinter einer rund 2 Meter hohen Hecke. Es gibt nur kleinere freie Stellen, von denen die Aussicht genossen werden kann. Aber als wir gerade unseren Platz einrichten, kommt ein Holländer zu uns und fragt, ob wir nicht seinen Platz haben wollen. Ihnen sei das Wasser ausgegangen und sie fahren ein Stück weiter. Das Angebot nehmen wir nur zu gern an, denn jetzt haben wir gute zwei Meter freie Sicht auf die Umgebung. Hier bleiben wir einen Tag und zwei Nächte.
11. November 2021