Unser Weg führt uns noch ein letztes Mal nach Glyfa. Wir wollen uns verabschieden. Gleichzeitig haben wir auch die Chance genutzt, unseren Vorrat an Sonnenschutz und Vitaminbooster aufzufüllen, damit wir gut für Albanien ausgestattet sind. Bevor wir jedoch zum Campingplatz fahren, machen wir noch einmal einen Stopp im Kotychi-Strofylia-Nationalpark. Unser Kurzbesuch dort einige Wochen zuvor hat uns Lust auf mehr gemacht.
Der Nationalpark hat eine immense Bedeutung für den Artenschutz, denn seine Wälder und Feuchtgebiete sind wichtige Zwischenstation für zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten. Den Eintrag dazu findet Ihr hier.
Auf dem Weg kommen wir wieder an den riesigen Gewächshäusern vorbei, in denen unser Gemüse unter Plastik heranreift. Und dazwischen liegen die Plastik-Überreste aus den vergangenen Jahren.
Über mehrere Kilometer ziehen sich diese Gewächshäuser entlang der Straße. In einigen von ihnen sehen wir, wie die Stecklinge per Hand eingesetzt werden. In dieser Gegend fallen uns auch viele vermutlich Geflüchtete auf, die hier arbeiten.
Plastik in der Landwirtschaft ist kein griechisches Phänomen. Unter anderem glitzern in Südspanien ganze Ebenen in der Sonne. Und auch Deutschland setzt unter anderem beim Spargelanbau auf Plastik. Dabei sind die Argumente dafür nicht von der Hand zu weisen: weniger Wasserverbrauch, weniger Pestizide, mehr Ertrag. Jedoch ist dem gegenüber die Langlebigkeit von Plastik und die damit einhergehende Bodenverschmutzung zu stellen. Ich will hier auch gar nicht den Zeigefinger erheben. Dafür kenne ich mich insgesamt zu wenig aus. Aber wir haben mittlerweile gute Alternativen und es liegt an jedem einzelnen von uns, in welcher Welt wir künftig leben. Einen interessanten Artikel dazu findet Ihr hier.
Bei unserem letzten Besuch des Nationalparks haben wir die Dymaion-Festung nicht besuchen können, das holen wir diesmal nach. Die Überreste der Festung liegen in rund 40 – 50 Metern Höhe und wir haben einen wunderbaren Blick auf die umgebende Landschaft.
Der Frühling hält endlich richtig Einzug
Im Hintergrund die direkt an den Nationalpark angrenzenden „Folienfelder“.
Die Feuchtgebiete bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren.
Von der bis in die venezianische Zeit genutzten Festung steht nicht mehr viel.
Während wir hier oben stehen, beginnen im Tal unter uns Kampfjets mit ihren Übungen. Nicht weit entfernt ist militärisches Gebiet, von dessen Startbahn immer wieder Jets aufsteigen. Und uns beschleichen gemischte Gefühle. Einerseits ist es faszinierend, andererseits machen sie uns die aktuelle Lage in der von uns nicht allzu weit entfernten Ukraine sehr deutlich bewusst und es fühlt sich sehr bedrohlich an.
Am nächsten Tag laufen wir zu der Düne, die sich am Ende des feinen Sandstrandes gegen den Felsen lehnt. Auch von hier oben haben wir wieder einen fantastischen Blick.
Ein Stück weiter gelangen wir zu einer kleinen verlassenen Bucht.
Am Abend zaubern Sonne und Muscheln schöne Schattenspiele.
Und wie an so vielen Orten finden wir auch hier vierbeinige Freunde. Diese beiden leben beim „La Mer“, einer netten Strandbar, auf deren Parkplatz wir die letzten beiden Tage stehen durften. Außerhalb der Saison ist das kein Problem.
Unser Besuch am nächsten Morgen. Mit dabei: 007 (die Nummer der Ohrmarke in der Mitte).
14. – 15. März 2022