Wir brechen von Kalamata auf Richtung Süden. Es geht auf die Mani, den „Mittelfinger“ der Peloponnes. Schon die ersten Kilometer zeigen uns ein anderes Griechenland.

Wild, zerzaust und ursprünglich – so ist unser erster Eindruck von der Mani
Steine gibt es genug auf der Mani. Und so langsam werden auch hier die Frühlingsboten sichtbar.

Die Halbinsel war lange Zeit sehr unzugänglich und bot so nicht nur den Manioten, sondern auch Freiheitskämpfern, Schmugglern und Piraten ein sicheres Versteck. Diese Mischung brachte einen sehr wehrhaften Menschenschlag hervor, der sich gegen feindliche Eroberer erfolgreich zur Wehr setzte. So wurden sie nie von den Türken erobert und sie waren auch die letzten Griechen, die sich zum Christentum bekehren ließen.

Wir könnten vor und hinter jeder Kurve anhalten, um Fotos zu machen.
Überall sind kleine, oft schwer zugängliche Buchten versteckt.

Die Wehrhaftigkeit der Manioten ist legendär, denn sie kämpften nicht nur gegen fremde Eindringlinge, oft waren es auch Blutfehden unter den einzelnen Sippen, die Tod und Schmerz über die kleinen Dörfer brachten. Oft gingen diese Fehden über Monate oder auch Jahre, während derer sich die Familienclans hinter den dicken Mauern Ihrer Wohntürme verschanzten. Alles war erlaubt, sobald eine Kriegserklärung durch das Läuten der Kirchenglocken angekündigt war. Lediglich die Hausfrauen griff man nicht an, wenn sie für ihre Besorgungen das Haus verlassen mussten. In Friedenszeiten wurde weiter am Wohnturm gebaut, meist in die Höhe, um bei der nächsten Fehde mit Felsbrocken das Dach des Gegners besser zerschlagen zu können.

In Vathia sind noch einige der Wohntürme erhalten.

Lange Zeit waren die Wohntürme dem Verfall preisgegeben. In letzter Zeit jedoch baut man sie wieder auf und aus: zu Ferienhäusern, Hotels oder Appartements. Das allein ist für uns ein Grund zurückzukehren. Die Mani hat es uns sehr angetan.

Da unten haben wir eine sehr ruhige Nacht verbracht.
Diese türkisblauen Buchten lassen uns immer wieder innehalten.
An diesem Strand standen wir mit mehreren Wohnmobilen, die meisten aus Deutschland. Wir stehen ganz da oben.
Gerolimenas
Wir laufen ein Stück den Berg hinauf, bis es zu regnen beginnt. Da dann die Steine glatt werden, kehren wir lieber wieder um.

14. – 19. Februar 2022