12 Tage haben wir benötigt für 121 Kilometer. Und wir hätten ohne Schwierigkeiten noch mehr Zeit auf diesem Weg verbringen können. Haben wir schon erzählt, dass uns Griechenland und die Peloponnes richtig gut gefallen? Schon jetzt. Und wir haben gerade einmal den ersten Finger erkundet.

Aber jetzt erreichen wir Kalamata und den dortigen Campingplatz Fare. Das freie stehen gefällt uns richtig gut und ist auch jetzt in der Nicht-Saison kein Problem. In größeren Städten jedoch sind wir einfach lieber auf einem Campingplatz. Hier gibt es auch die bisher auf unserer Reise günstigste Gelegenheit, unsere Wäsche zu waschen. Die Preise für die Nutzung der Waschmaschinen liegen meist zwischen 3 und 6 Euro. Hier jedoch kostet eine Ladung nur einen Euro.

Kalamata Griechenland
Treffen der Europäer: aus der Schweiz, Schweden, Deutschland, Finnland, Rumänien, Niederlande und Frankreich
Als wir ankommen, hängt gerade diese Regenwolke in den Bergen fest.

Wir laufen die rund 4 Kilometer entlang der Strandpromenade Richtung Stadt. Und erreichen schließlich den Hafen, an dem eine riesige Yacht vor Anker liegt: Aviva – 98 Meter lang von den Cayman Islands. Der Besitzer hatte das Designer-Team beauftragt, eine Yacht rund um einen Padle-Tennis-Platz zu bauen. 3 Jahre später wurde sie dann vom Stapel gelassen. Wer mehr wissen will, findet hier ein paar Eindrücke (in englisch).

Wir sind sehr beeindruckt.

Am nächsten Tag nehmen wir den Bus, der uns direkt vom Campingplatz zur Markthalle bringt. Mittwoch und Samstag ist unterhalb der Burg großer Markttag. Das wollen wir erleben. Es gibt vor allem Obst, Gemüse und frischen Fisch. Aber auch Honig, Kräuter, Käse, Wurst und an einigen Ständen sogar Haushaltswaren und Bekleidungen. Wir sehen viele Griechen, die prall gefüllte Tüten tragen und es juckt uns richtig in den Fingern, ebenfalls frisches Obst und Gemüse einzukaufen. Da wir aber heute auch noch einen Stadtbummel machen wollen, bleibt es für uns beim schauen.

Vom Markt ist es nicht weit bis zur Festung aus dem 13. Jahrhundert, von der aber heute nicht mehr so viel erhalten ist. Aber wir haben von oben einen fantastischen Blick auf die Stadt.

Die Berge im Hintergrund sind schon die Halbinsel Mani, unser nächstes Ziel
direkt unterhalb der Burg befindet sich die Markhalle.
Unverhofft stehen wir vor einem Barkas B1000

Die Altstadt von Kalamata steht auf den Überresten der antiken Stadt Pharai, die bereits von Homer erwähnt wird. Am 23. März 1821 begann von hier aus die Erhebung der Griechen gegen die Türken. Sie wurde als erste Stadt befreit und bekam eine freie Verwaltung.

1986 wurde Kalamata durch ein Erdbeben stark zerstört, so dass die meisten Häuser in der Innenstadt eher modern sind. Hin und wieder sehen wir stark beschädigte Fassaden, die dem Verfall preisgegeben sind. So wird es für uns ein Stadtbummel mit Shopping-Elementen. Die letzten Wochen waren wir eher im ländlich geprägten Raum unterwegs, so dass uns die Geschäfte irgendwie magisch anziehen. Zum Schluss „erbeuten“ wir eine Jeans und ein T-Shirt.

Bevor wir weiterfahren, tauschen wir noch unsere leere Gasflasche gegen eine neue. Hier in der Stadt gibt es dafür Geschäfte, die leere Flaschen wieder auffüllen. Auch an Tankstellen sei es kein Problem, das haben wir aber noch nicht getestet. Mit einer 11 Kilogramm-Flasche kommen wir im Moment einen reichlichen Monat aus. Allerdings haben wir in den letzten Wochen morgens erst einmal kräftig eingeheizt, um eine angenehme Aufsteh-Temperatur zu erreichen. In den nächsten Monaten hoffen wir jetzt auf wärmeres Wetter. Denn wenn wir nur kochen, kommen wir mit einer Flasche erheblich weiter.

08. – 13. Februar 2022