Aktuell werden Tickets für die römischen Sehenswürdigkeiten nur online angeboten – die guten, alten Ticketschalter sind geschlossen. So buchen wir abends noch die Tickets für die vatikanischen Museen am Montag und für das Colosseum am Dienstag.
Heute ist also der Vatikan dran. Wir steigen in den Bus 246, der uns zur Metrostation Cornelia bringt. Von dort sind es nur wenige Stationen bis zum päpstlichen zu Hause. Da wir noch ein bisschen Zeit haben, laufen wir zur Engelsburg, lauschen dem Straßenmusiker und singen „Imagine“ von John Lennon mit.
Dann bummeln wir zurück und gehen in eine Bar. Bei Steh-Espresso mit Gebäck wandert die Uhr in Richtung unseres Zeitfensters.
Das Schild „Museo Vaticano“ an der (vermutlich) päpstlichen Schutzmauer irritiert uns etwas aber der Schweizer Gardist am Empfang weist uns routiniert den rechten Weg. Und ahnt schon unsere nächste Frage „wie wird man Schweizer Gardist“.
Dann laufen wir immer entlang der Mauer zum tatsächlichen Eingang des Museums. Die Absperrungen für den Ein- und Ausgang ziehen sich ziemlich lang hin, was uns einen Eindruck davon gibt, wieviele Menschen in der Hochsaison hier unterwegs sein müssen.
Durch die Sicherheitsschleuse, Audioguide abholen und los geht es. Ich muss gestehen – ich hatte keine Ahnung, was die vatikanischen Museen wirklich sind. Hätte ich mal bei Illuminati besser aufgepasst…
Die ersten, die uns begegnen, sind wieder die Etrusker. Und dank des Audioguides erfahren wir nun auch mehr über dieses Volk und verstehen Zusammenhänge zum Museum in Tarquinia. Allein der Teil des Museums, der den Etruskern gewidmet ist, erstreckt sich über mehrere Räume.
Danach geht es weiter, entlang eines langen Korridor zur griechischen und römischen Kultur.
Im Saal der Landkarten stehen wir vor Abbildungen der einzelnen Regionen Italiens und finden Orte, an denen wir schon waren und Orte, die wir gern noch sehen wollen. So laufen wir immer mit dem Strom der Besucher weiter in Richtung der sixtinischen Kapelle. Wir stellen uns vor, wie es hier in der Hochsaison zugehen muss
Immer weiter geht es. Wir bestaunen Kunst aus den letzten Jahrhunderten. Von bekannten und weniger bekannten Künstlern.
Sogar zeitgenössische Kunst ist ausgestellt und wir freuen uns, als wir den Werken von Karl Schmidt-Rottluff und Otto Dix begegnen.
Als wir die sixtinische Kapelle erreichen, erscheint sie auf den ersten Blick kleiner als in unserer Vorstellung. Wir setzen uns an dem Rand und lassen die Malereien auf uns wirken. In der Kapelle ist es verboten zu fotografieren oder Videos zu drehen. Deshalb hier der Link. Wir verbringen gut 45 Minuten nur in der Kapelle, lassen uns alles vom Audioguide erklären und erkennen Bedeutungen und Verweise, die uns sonst sicher verborgen geblieben wären.
Und auch danach sind die Museen noch nicht durchwandert. Wir sind gesättigt von all den Eindrücken. Es ist leicht, einen ganzen Tag hier zu verbringen. Vielleicht sogar eine ganze Woche.
28. November 2021