Es wartet ein weiteres „must see“ auf uns – das antike Mykene. Es ist vor allem als ehemalige Heimat des trojanischen Kriegshelden König Agamemnon bekannt. Wir fahren zu dieser bedeutenden Ausgrabungsstätte und verbringen die Nacht auf dem Parkplatz direkt davor. Und werden gut bewacht. Neben dem Wachschutz rund um die Uhr leben hier auch zwei Hunde, die bis weit in die Nacht alle möglichen Geister verbellen und dabei Unterstützung von den Hunden des nahe gelegenen Ortes bekommen.
Es wurde erbaut auf einem Hügel über der Ebene von Argos, zwischen den Hügeln Profitis Ilias und Sara. Der Legende nach wurde Mykene von Perseus, dem Sohn von Zeus und Danaë, gegründet. Die Festungsmauern werden Zyklopen genannt, denn sie sollen von Zyklopen – mythischen Wesen aus Asien errichtet worden sein.
Unter anderem Homer hat die Helden aus der Dynastie der Atreiden, die eng mit Mykene verbunden sind, in seiner Kunst verewigt. Dazu zählen neben Agamemnon – auch Iphigenie, Elektra, Orest und Ägisth. Wir kennen die griechische Mythologie und antike Literatur jedoch nur ungenügend, deshalb sei an dieser Stelle auf andere Quellen verwiesen.
Die Zitadelle ist typisch für die mykenische Architektur und diente als Sitz der Reichsverwaltung. Auf dem höchsten Teil des Hügels (Akropolis) befand sich ein luxuriöser Palast für die mykenischen Herrscher, während die Untertanen in kleineren Siedlungen unterhalb der Mauern lebten.
Unser Rundgang durch die Zitadelle beginnt mit dem Durchschreiten des Löwentores. Davon haben wir schon hin und wieder gelesen aber als wir es dann sehen, überrascht uns sein Anblick dann doch. Es ist das älteste Monumentalrelief Europas.
Auch wenn uns hier wieder in erster Linie Fundamente und Steine erwarten, hat dieser Ort auch etwas magisches. Vielleicht liegt Mykene auf einem Energieort, denn wir spüren eine unerklärliche Energie und Mystik, die sich verstärkt, je höher wir kommen.
Dann gehen wir durch den Hinterausgang hinunter Richtung Museum.
Zunächst schauen wir uns aber noch das Löwengrab an, dass direkt hinter dem Ausgang liegt. Auch wenn die Kuppel eingestürzt ist, animiert uns die Akustik im Inneren zu einer Gesangseinlage.
Dann streifen wir durch das Museum und bewundern die Fundstücke aus den Ausgrabungen. Die griechischen Museen direkt bei den Ausgrabungsstätten sind meist recht klein und übersichtlich. Uns gefällt das sehr gut, denn so ist es nicht zu überladen und wir können das gesehene gut aufnehmen und mit den Orten verbinden.
Zuletzt besuchen wir auch noch das Schatzhaus des Atreus, eines der am besten erhaltenen Königsgräber in Mykene.
Das Kuppelgrab ist 13,50 Meter hoch. Da wir gern so viel wie möglich auf unserem Bild haben wollten, wurden wir etwas gestreckt. Keine schlechte Idee, um so schnell schlank zu sein.
Unser Fazit ist eindeutig, dass Mykene ein Ort ist, den wir unbedingt empfehlen. Vielleicht fällt Euch die Magie oder die Energie dort nicht so sehr auf wie uns. Aber zu sehen, was Menschen um rund 1.300 vor Christus erschaffen haben, das bis heute überdauert hat, ist in jedem Fall sehenswert. Sicherlich bringt es auch noch einmal eine ganz andere Dimension, wenn man mit der Mythologie und den dramatischen Werken Homers und seiner Dichtergenossen noch enger vertraut ist.
03. – 04. März 2022