Unsere nächste große Reise führt uns nach Methoni. Ganze 20 Minuten dauert die Fahrt bis dahin. Als wir ankommen, ist das Meer schmutzig-braun.
Nicht weit von unserem Stellplatz entfernt strömt unaufhörlich mit Erde aus den Bergen vermischtes Wasser ins Meer. Dabei wird es durch einen Kanal geleitet, der direkt am Meer endet. Gibt es viel Wasser, so wie heute, ist auch die Straße am Strand nicht mehr passierbar. Wir sehen einige Griechen, die mit ihren Trucks nah heran fahren, um zu schauen, ob es wirklich nicht geht. Aber an diesem Tag müssen sie alle umdrehen, die Strömung ist zu stark.
Wir laufen die paar Meter bis zur Festung. Jetzt im Winter schließen die meisten Museen und Ausgrabungsstätten schon 15.30 Uhr. Wir sind also etwas spät dran. Ein Stück weiter haben wir einen guten Blick darauf, wie die Wellen kräftig gegen die historischen Mauern der Festung anrollen.
Am nächsten Morgen fahren einige Autos wieder die Strandstraße entlang und passieren so auch den Flußlauf. Über Nacht ist die Wassermenge bedeutend weniger geworden. Auch das Meer bekommt langsam wieder seine blaue Farbe.
Methoni hat eine sehr bewegte Geschichte und wird sogar in Homers Ilias erwähnt. Damals hieß sie Pedasos und war eine der sieben Städte, die Agamemnon an Achilles übergab, um am Trojanischen Krieg teilzunehmen.
Die Festung gilt als eine der beeindruckendsten venezianischen Anlagen aus dem Mittelalter. Errichtet im 13. Jahrhundert auf einer Halbinsel sind heute nur noch wenige – meist rekonstruierte – Gebäude und ein großer Teil der Stadtmauer erhalten. Ihre Ausmaße sind beeindruckend, auch wenn der größte Teil der Anlage unter einer grünen Wiese begraben ist.
Es gibt nur wenige Beschilderungen zu den einzelnen Orten und so wird unser Besuch zu einem Spaziergang zwischen historischen Steinen.
Über uns trainieren zwei Kunstflieger, so dass wir den Blick immer wieder gen Himmel richten, um sie zu beobachten.
Wir fahren weiter nach Finikounda, denn wir hätten gern mal wieder einen Campingplatz.
05. Februar 2022