Heute hab ich Zeit. Und die nehme ich mir auch. Der State Highway (SH) 1 führt mich weiter nach Süden, Richtung Christchurch. Diese Strecke ist eine Großbaustelle. Erst seit Jahresbeginn ist sie wieder geöffnet, das Beben 2016 hatte sie erheblich zerstört. Selbst die Umleitung über die SH 7 musste wochenlang mit schwerem Gerät beräumt werden.
Ich habe noch nie so viele Bauarbeiter gegrüßt wie hier. Immer, wenn man am „Stopp“ halten muss, bedanken sich die Männer und auch Frauen für die Geduld. Zirka ein Drittel der Arbeiter, die ich gesehen habe, waren Frauen. Sie hatten sogar Ihr eigenes Dixie: „woman only“ stand daran.
Meinen ersten Stopp habe ich nur wenige Kilometer südlich von Peketa Beach, wo mein Nachtlager war. Von Goose Bay sehe ich die whale watching Schiffe draußen auf See. Insgesamt vier Katamarane fahren die Menschen aufs Meer, zum Tiefseegraben. Alle Schiffe haben ein Mikrofon an Bord, mit dem sie die Laute der Wale hören und deren Position orten können. Zusätzlich werden sie durch Flugzeuge und Helikopter aus der Luft über einen aufgetauchten Wal informiert. So können sie die Garantie für eine Sichtung zu 90 Prozent gewährleisten. Eigentümer des Unternehmens ist ein Maori-Stamm, der sich bei der Firmengründung an die Geschichte erinnerte, dass Ihr Urahn Paikea auf dem Rücken des Wales Tohorā in ein neues Leben auf Neuseeland reiste. Also warum sollten sie nicht auch mit Hilfe der Wale in ein neues Leben reisen?
Für diese Fotos habe ich etwas Geduld gebraucht. In den letzten Tagen sind mir immer wieder Greifvögel aufgefallen, die sogar von den Autos „erlegtes“, auf der Straße liegendes Aas fraßen. Aber sobald ich bremste, flogen sie auf. Vermutlich sind es Rotmilane. Heute hab ich auf sie gewartet:
Die Bilder sind etwas unscharf, da durch die Windschutzscheibe fotografiert. Jede kleinste Bewegung hat sie sofort kehrt machen lassen oder aufgescheucht. Eine sehr besondere Erfahrung. Aber warten kann ich…
Ein bisschen Zeit am Pazifik verbrachte ich hier: