Nach unserem Ausflug in die siebenbürgische Unterwelt (Salina Turda), fahren wir knapp 15 Kilometer nach Westen. Wir haben von einer sehenswerten Klamm gelesen. Und wie alles in Siebenbürgen hat auch sie zwei Namen: Cheile Turzii Klamm oder auch Thorenburger Schlucht. Schon von weitem erkennen wir die Felsen, die dick und massiv in der sonst eher flachen Landschaft aufragen. Durch sie hindurch hat sich der Hășdate-Bach in den letzten Jahrtausenden seinen Weg gegraben.

Wir überlegen, gegenüber der Klamm auf einer Anhöhe zu übernachten. Doch als wir im Tal unter uns den kleinen Campingplatz sehen, ziehen uns dessen Annehmlichkeiten sehr in ihren Bann. Die Entscheidung ist schnell getroffen: wir legen dort unten einen Stopp für zwei Nächte ein: Stühle raus, Sachen waschen, ausgiebig duschen und Strom aus der Steckdose. Und das schöne Gefühl, einen Ort zum Bleiben zu haben und schon am Morgen zu wissen, wo wir die Nacht verbringen.

Wanderung durch die Cheile Turzii Klamm

Der nächste Tag beginnt wieder mit Sonne. Wir packen unseren kleinen Rucksack und gehen die wenigen Schritte zum Eingang der Schlucht. Zuerst ist sie noch breit und von einem kleinen Wald bewachsen. Der Bach plätschert gemütlich dahin, so dass wir gar nicht recht glauben können, wie er sich in die Felsen eingegraben hat. Geduld und Ausdauer sind es eben, die großes bewirken können.

Ein Fluss fließt durch eine Schlucht mit grauen, von Büschen und Gras bewachsenen Felsen. Im Vordergrund stehen Bäume am Flussufer, dass voller großer Felsbrocken ist
Hășdate-Bach

Immer wieder überspannen kleine Brücken den Fluss, so dass der Weg mal links und mal rechts am Felsen entlangführt. Wir kommen an einem alten, knorrigen Baum vorbei, dessen Stamm schon komplett ausgehöhlt ist. Was ihn aber nicht daran hindert, neue Äste und Zweige und jede Menge Blätter wachsen zu lassen.

Silke läuft auf einer Brücke auf die Kamera zu. Sie trägt kurze hellviolette Hosen, ein blaues T-Shirt dessen rechter Aermel rot ist und einen beigen Strohhut. Die Brücke hat hölzerne Planken und ein mit grün lackiertes Geländer.
Wanderung durch die Klamm

Silke steht an einem Baum, der im Inneren hohl ist und schaut in ihn hinein. Sie trägt violette kurze Hosen und ein blaues T-Shirt, dessen linker Ärmel rot ist. Auf dem Rücken trägt sie einen helblau/dunkelblauen Rucksack. Im Hintergrund erkennt man einen Fluss
Platz für einen Menschen

Blick ins dunkle Innere eines hohlen Baumstamms. Nur in der Mitte erkennt man Baumwipfel und ein Stück Himmel
Aber kein Schutz vor Regen

Ein Fluss fließt am Fuß grauer, von Büschen und Gras bewachsenen Felsen. Im Bildhintergrund sieht man eine Felsspitze, die einige Meter über dem restlichen Fels gen Himmel ragt. Rechts ist ein schmaler Weg, im Hintergrund laufen Menschen, zu klein um sie zu erkennen
Der Weg ist teils befestigt.

Ein in den Fels geschlagener Pfad führt an einer steil aufragenden Felswand entlang. An der Felswand ist ein Seil zum festhalten angebracht. Der Pfad ist steinig und fälllt rechts ab. An seinem Rand wachsen Bäume. Rechts und im Hintergrund sieht man, wie die Schlucht weitergeht
teils naturbelassen mit Halteseilen

Ein Fluss fließt durch eine Schlucht mit grauen, von Büschen und Gras bewachsenen Felsen. Im Vordergrund stehen Bäume am Flussufer, dass voller großer Felsbrocken ist. Am linken Bildrand ist ein in den Fels gehauener betonierter Pfad, auf dem Menschen laufen
Wir sind nicht allein, aber es sind nur wenige Wanderer da.

Nach drei Kilometern erreichen wir das Ende der Schlucht. Gestärkt von einem kurzen Picknick laufen wir denselben Weg wieder zurück. Dieser ist zwar einfach, für die Trittsicherheit auf den schmalen und zum Teil leicht abschüssigen Wegen ist dennoch festes Schuhwerk zu empfehlen.

Naturschutzgebiet Thorenburger Schlucht

Bereits in der Steinzeit war das Gebiet besiedelt. Seit 1938 steht die Schlucht unter Naturschutz. Mehr als 1.000 teils alpine Pflanzenarten haben sich hier auf Grund der besonderen klimatischen Bedingungen angesiedelt. Auf rund 176 Hektar leben ca. 70 verschiedene Arten: Vögel, Fische, Amphibien und Säugetiere. Die Steilwände ragen bis zu 300 Meter in den Himmel. In ihnen befinden sich mehrere Höhlen. Die Gegend ist außerdem ein beliebter Spot für erfahrene Kletterer.

Eine Sommerwiese auf dem violette Blumen blühen. Im Vordergrund ein weißer Schmetterling mit dunklen Punkten. Vermutlich ein Bläuling.
vermutlich ein (Ameisen)Bläuling

Ein Weg führt durch den Wald in üppigem Grün. Ganz weit in der Ferne läuft Claudia. Sie trägt eine blaue Hose und ein blaues T-Shirt.
auf dem Rückweg

Zipline mit Aussicht

Das letzte Abenteuer des Tages bestreitet Silke allein. Auf einem Hügel oberhalb des Campingplatzes steht eine Zipline-Anlage. Auf 600 Meter Länge überwindet man mit 80 -100 Stundenkilometern rund 100 Meter Höhenunterschied. Nichts für mich, umso mehr für sie. Ich bleibe unten und beobachte, wie sie langsam den Berg hinaufsteigt. Die Sonne brennt heiß vom Himmel und jeder Schritt weiter nach oben ist eine kleine Herausforderung. Doch für den Flug hinab ins Tal hat sich gelohnt, sagt sie.

auf einer grünen Wiese steht am rechten Bildrand ein weißes Wohnmobil mit ausgefahrener Markise. Gegeüber steht ein hölzerner Pavillon. Im Hintergrund, inmitten von grünem Wald sieht man zwei steile graue Felswände, die in der Mitte von einer Schlucht getrennt sind.
Camping Cheile Turzii