Wir sehen uns die Stadt an, die beim letzten großen Beben stark zerstört wurde. Vor allem die Innenstadt hat es erwischt. Brachflächen neben modernen neuen Häusern. 

Mit Street-Art gegen Tristesse

Die neue Stadtverwaltung

 

Ich empfinde in dieser Stadt so einiges. Zum einen die unterschwellige Bedrohung, der Boden könnte jederzeit unter uns anfangen zu wackeln. Zum anderen die Vorstellung, wie es den Menschen, die noch immer hier leben, wohl gehen wird. 

Im schon sanierten und wiedereröffneten Tei des Museums schauen wir uns aber erst einmal die 50 besten Fotos von National Geografic an. Die sind hier gerade zu Gast. Sehr zu empfehlen, da immer auch die Geschichte hinter dem Bild erzählt wird.


Danach schlendern wir durch den Botanischen Garten, der mit seinen üppig wachsenden Bäumen, Büschen und Blumen wirklich beeindruckt. 


Auf dem Weg zurück zum Hotel kommen wir an der eingestürzten Kathedrale vorbei. Sie ist das Symbol für die Zerstörung. 

Vermutlich wird sie wieder aufgebaut

die Natur macht es vor

 

Ich bekomme die unterschwellige Traurigkeit nicht los, die der Ort in mir auslöst. Und dann stehen zwei Mädchen gleich neben der Kathedrale, lassen die Backstreet Boys und Britney Spears laufen und tanzen dazu den traditionellen irischen Tanz. 

Traditioneller irischer Tanz zu moderner Pop-Musik

 

Das ist Hoffnung, wie auch die Container-Mall, durch die wir als nächstes schlendern. Nach dem Beben haben die Menschen Container aufgestellt, in denen sie kleine Geschäfte, Fressbuden und Cafés eröffneten. New Start heißt die Mall, die es noch immer gibt.

New Start

 

15 Uhr treffen sich alle 15 Weltenbummler und unser Tourguide wieder am Hotel. Es wird ernst. Die Fahrt zum Flughafen und für mich zum Van-Verleih steht an. Es ist komisch. Zum einen die Freude, noch einige Zeit hier zu haben und sie so einteilen zu können, wie ich es mag. Zum anderen aber auch, nicht mehr Teil einer Gruppe zu sein.

Der Abschied geht dann so schnell, dass es sich unwirklich anfühlt. Und so richtig Zeit darüber nachzudenken, habe ich auch nicht. Die Instruktionen für den Wagen gehen ruckzuck. Im erlernten Affenzahn spulen die Mädels alles herunter, dass ich mich sehr konzentrieren muss. Ich habe das Gefühl, jede Vokabel vergessen zu haben. Aber dann sitze ich drin; in meinem neuen zu Hause für gut zwei Wochen.

Dream sleeper Mini

 

Meinen ersten Campingplatz-Tipp habe ich schon bekommen und den steuere ich zielstrebig an. Nach Süden, zum Hakatere Reserve. Der Ort ist im Navi nicht zu finden. Aber er liegt nahe Ashburton. Also fahre ich erst mal dahin, irgendwo wird es schon dran stehen. Die 1 zieht sich direkt an der Küste entlang, das Meer ist aber nicht zu sehen. Ich gewöhne mich an das links fahren und habe ein paar „aha“-Momente mit dem Navi, dem Radio und dem Camper an sich. Als ich in Ashburton ankomme, suche ich erst einmal einen Supermarkt. Countdown oder New World heißen die hier und ich bin unserem Tourguide ein weiteres mal dankbar für seine Tipps. Während der Busfahrt haben wir oft diese Märkte angesteuert und so hat mein Instinkt mich zur richtigen Stelle geleitet. Die Neuseeländer unterhalten sich gern und so fragt mich die Kassiererin dann auch, wie mein Jahresstart war. Ich erzähle ihr, dass ich gerade die Reisegruppe verabschiedet habe und nun mit meinem Camper nach dem Hakatere-Reserve suche. Und ich erfahre, dass Hakatere der Maori-Name von Ashburton ist. Ich bin also schon nah dran an meinem Ziel. Auf dem Navi tippe ich an die Stelle, die mir die Camper-App anzeigt und nach weiteren 15 Minuten Fahrt bin ich da. Eine Wiese, ein Toilettenhäuschen und kaltes Wasser. Dafür direkt am Meer und an einem Vogelreservat. Es gibt ein paar Stellen, an denen das gut zu riechen ist…

Auto abstellen, fertig für die Nacht