Der Tag beginnt 4:30 Uhr. Nicht freiwillig, aber da wir nun schon mal wach sind, laufen wir zum Sterne gucken an den Strand. Der Pazifik schwappt gemütlich ans Ufer und nach und nach erhellt sich das Szenario. Aus schwarzen Silhouetten schälen sich Bäume, Häuser und Felsen.
Beim Frühstück sind wir dann auch die ersten. Typisch englisch landen Eier, Speck, Nudeln, Kartoffelrösti und Wurst auf dem Teller. Mein Vorhaben, weniger Fleisch zu essen wird erst mal verschoben. Auch der Porridge ist sehr lecker. Ergänzt um etwas Müsli und Obst – ein Traum!
8:30 Uhr treffen wir uns am Anleger für eine Tour mit dem Katamaran. The hole in the rock ist das Ziel des Ausfluges. Aber schon die Fahrt dahin ist grandios.
Plötzlich hält unser Katamaran, denn vor uns tummeln sich Delfine. Rechts vom Boot kommen sie zum Luft holen an die Wasseroberfläche. Alle zehn Minuten müssen sie auftauchen. Dann stoßen sie kräftig die verbrauchte Luft aus und ziehen mit einem kurzen Sog neue Luft ein. Immer wieder tauchen sie auf und ab. Wir beobachten das Schauspiel eine Weile und als wir gerade weiterfahren wollen geht ein raunen übers Deck; einer der Delfine springt. Fotos gibt es davon nur in meiner Erinnerung.
Weiter geht es von Insel zu Insel der Bay of Islands. Auf einer davon ging James Cook am 9. Oktober 1769 an Land. Eine bedeutende Stunde für Neuseeland und die Maori. Von hier aus begann die Besiedlung und Prägung der Inseln durch die Engländer und die Verdrängung der Maori, die zuvor vermutlich seit dem Jahr 1300 die Inseln besiedelten.
Ein pittoreskes Eiland löst das andere ab. Oft fahren wir nur ein paar Meter und entdecken hinter schroffem Felsen einen einladenden Sandstrand. Ein Teil der Strecke führt uns aus der Bucht auf den offenen Ozean, der deutlich mehr Wellengang hat. Ich steh ganz vorn und folge dem auf und ab des Bootes.
Dann erreichen wir the hole in the rock. Über Jahrtausende hat sich das Meer einen Felsdurchgang herausgeschält. An ein durchfahren ist aber nicht zu denken. Die Wellen sind zu stark und würden den Katamaran wie ein Spielzeug hin und her werfen. Und womöglich gegen die Felswand drücken.
Gleich daneben befindet sich eine weitere Höhle und unser Kapitän bringt uns soweit hinein, dass unsere Stimmen darin widerhallen.
Dann landen wir zum Lunch auf Otehei Bay – eine der schönsten Buchten hier – und verbringen eine Stunde im Paradies.
Auf unserer Tour zurück nach Russell begleiten uns fünf Möwen. Sie nutzen den Fahrtwind, um darauf zu „surfen“.
In Russell laufen wir noch ein wenig durch den Ort und hinauf zum Aussichtspunkt über die gesamte Bucht. Die Vegetation ist atemberaubend.