Rund eine Stunde sind wir unterwegs von Porto Rafael zum Golfo Aranci. Das liegt vor allem an den Straßen, die uns hinführen. Sie sind kurvig und schmal. Im Schnitt fahren wir die 50 Kilometer mit 70 km/h. Das Tempo 90 Schild ist eher etwas für wagemutige oder lebensmüde. Das sardische Hinterland ist geprägt von Granitfelsen und struppig-grüner Vegetation. Überall, selbst auf den unwegsamsten Felsen stehen Häuser mit großen Veranden. Wir fragen uns, wie das Baumaterial dorthin gebracht wurde. Aber vermutlich wurde auch viel mit den vorhandenen Steinen gearbeitet.
Der Golfo Aranci empfängt uns mit Sonne und einem schönen Blick auf den Ort am blau schimmernden Wasser. Wie überall liegen Boote im Hafen.
Wir sind auf der Suche nach einer der verträumten, einsamen Buchten aber vermutlich liegt es an der Ferienzeit, dass meist schon bunte Schirme im Wind knattern und leicht bekleidete Körper in allen denkbaren Hauttönen darunter oder daneben liegen. Aber es ist angenehm. Kein Vergleich mit den Bildern, die wir vom Sommer am Balneario auf Mallorca kennen.
Im Reiseführer haben wir gelesen, dass vor der Küste des Golfo Aranci Delfine leben und wir buchen eine Tour bei einem der Anbieter. Direkt vor der Küste befindet sich eine Fischfarm, durch welche die Tümmler ursprünglich angelockt wurden.
Heute gibt es verschiedene Angebote zum schnorcheln, tauchen oder für Bootstouren zu den Delfinen. Das Boot, auf dem wir dann über die See pflügen, ist ein einfaches Schlauchboot. Und da im Laufe des Tages der Wind aufgefrischt hat, werden wir im hinteren Teil ordentlich nass.
Nach nur wenigen Minuten erreichen wir die Fischfarm, an der schon einige Vögel auf Ihr Abendbrot warten.
Delfine sehen wir leider keine. Aber die Tour an sich hat sich trotzdem gelohnt. Schlauchboot fahren können wir.