Wir bleiben in Putignano und stellen uns wenige Meter neben dem Eingang der Grotte auf den Parkplatz. Frei stehen ist in Italien eigentlich nicht erlaubt, bisher hatten wir aber keine Schwierigkeiten. Die Parkplätze sind farblich voneinander getrennt – blau bedeutet kostenpflichtig, gelb ist reserviert und weiß ist kostenfrei. Wer sich daran hält, sollte keine Schwierigkeiten bekommen. Zumindest jetzt in der Nebensaison.

Zusätzlich haben wir ja auch noch unser Bauchgefühl dabei. Wenn das „nein“ zu einem Platz sagt, fahren wir weiter. Jetzt stehen wir also neben der Grotte und Silke sagt mir am nächsten Tag „ein bisschen komisch war es mir schon, dass wir über einem Hohlraum standen“. Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht.

Wir fahren nach Castellana Grotte, um uns die gleichnamige Höhle anzuschauen. Diese wurde 1938 entdeckt, wobei das so nicht ganz stimmt. Der Eingang ist ein großes Loch im Boden, unter dem sich eine gewaltige Höhle öffnet. Dieser Eingang war auch schon früher bekannt, wurde aber als Müllhalde genutzt. Und es war den Menschen auch unheimlich, denn Nacht für Nacht schwärmten Fledermäuse daraus hervor, um auf Insektenjagd zu gehen.

Das Loch war früher auch der Eingang für die Besucher. Um jedoch die Ruhe der Fledermäuse nicht zu stören, wurde ein separater, seitlicher Zugang geschaffen. In diesem Teil der Grotte finden auch Veranstaltungen statt. Die Atmosphäre und Akustik stellen wir uns grandios vor.

Zirka 40 Meter ist diese erste Grotte hoch.

In dieser Grotte dürfen wir noch ein paar Fotos machen. Danach ist es (leider) nicht mehr erwünscht.

Der für die Besucher zugängliche Teil ist rund 3 Kilometer lang und über die „big tour“ zu erkunden. Auf der offiziellen Internetseite sind einige schöne Eindrücke zusammengestellt.

Immer wieder laufen wir durch schmale Passagen, bevor sich eine neue Höhle vor uns öffnet. Eine heißt „Höhle der Monumente“, eine „der schiefe Turm von Pisa“. In dieser Höhle ist ein Stalagnat mit einem Durchmesser von gut 3,5 Metern (unsere Schätzung) zerbrochen. Das – so erfahren wir – sei durch Erdbewegungen passiert. Aber wir seien hier – zumindest bis jetzt – sicher, denn dieses Ereignis war vor ungefähr 15.000 Jahren. Gute 60 Meter unter der Erde ist das eine tröstliche Information.

Der Boden hier ist rutschig, so wie wir es in einer Tropfsteinhöhle erwarten. Hier kommt das Wasser etwas schneller und in größerer Menge durch das Gestein.

Die letzte Höhle heißt Grotta Bianca. Die Tropfsteine haben die Farbe von Alabaster, denn das Wasser hat auf dem Weg durch den Felsen fast alle Mineralien abgegeben. Hier lauschen wir einen Moment dem Klang der Höhle – dem tropfen des Wassers. Dann erreicht uns die Führung in italienischer Sprache und wir müssen schon wieder zurück.

Auf dem Weg zur Laika kommen wir noch an Olivenbäumen vorbei, die für die Ernte vorbereitet sind.

Unter die Bäume werden Netze ausgelegt, auf welche die Oliven fallen. Mittels einer elektrischen Pflückhilfe werden die Früchte dann vom Baum gerüttelt. Dem Olivenbaum begegnen wir hier auch am meisten. Olivenöl wird auch das Gold Apuliens genannt, denn Apulien hat einen Anteil von 50 % an der gesamten Olivenölproduktion Italiens. Wir sehen hier viele uralte Bäume mit dicken, knorrigen Stämmen. Im Norden Italiens waren sie eher kleine Bäumchen, hier können sie sich wirklich Baum nennen.

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09. Dezember 2021