Heute geht’s nach Mordor. Wir machen das Tongariro Alpin Crossing direkt unterhalb des Ngauruhoe Vulkans. Hier wurde das Schicksal Mittelerdes entschieden. Zumindest im Film.
Am Morgen werden Busladungen voller wanderfreudiger Menschen am Eingang des Crossing ausgespuckt. Unser Busfahrer wird Punkt 16:30 Uhr vom Treffpunkt auf der anderen Seite zurückfahren. Wir haben 7,5 Stunden für die Strecke.
Die ersten Kilometer laufen wir mit der Meute. Die meisten sind jung und wir hören immer wieder die deutsche Sprache. Der Weg ist sehr gut ausgebaut, mit Holzstegen und -treppen. Aber es ist auch sehr anstrengend. Immer wieder lege ich Foto- und Schaupausen ein, die eigentlich Verschnaufpausen sind. Die Landschaft ist sehr bizarr.

Soda Springs

Links der Ngauruhoe

 

Wir sind mittendrin im Ring of fire – dem pazifischen Feuerring. An den Flanken des Ngauruhoe haben sich schwarze Lavazungen ins Tal geschoben. Heute sind sie erkaltet, aber ein Ausbruch ist ziemlich wahrscheinlich. Er ist der aktivste und gefürchtetste Vulkan Neuseelands. Wir queren den Krater des Tongariro, eine flache Ebene, bevor es wieder aufwärts geht. Ganz oben angekommen, erhalten wir den Lohn für unsere Strapazen:

Krater des Tongariro

Der erste Abstieg ist eher ein Abrutsch, denn Lavasand und Geröll lassen uns gut hinab gleiten. Allerdings müssen wir wieder sehr aufpassen, da wir nicht die einzigen sind.
Am Lake Emerald steigt uns der Duft fauler Eier in die Nase. Wir hatten es schon vermisst. 

Abstieg zu den Seen

Der Abstieg zog sich eine gefühlte Ewigkeit hin. Doch wir wurden mit Fernsicht und dampfenden Bergflanken belohnt. 

Am Horizont Lake Taupo

Und mit einem wartenden Bus – wir sind zehn Minuten zu spät.