Ich starte meinen zweiten Versuch mit Dunedin. So schlecht war der erste Eindruck nicht und heute hab ich auch ein bisschen Lust auf Stadt. Kurz vor zehn bin ich auf der Piste und nehme souverän die Kurven Otagos. Das Navi brauch ich nicht, ich weiß, wo es lang geht.
Auf der Suche nach einem Parkplatz komme ich am chinesischen Garten von Dunedin vorbei. Er findet in keinem meiner Reiseführer Erwähnung aber ich mag ihn mir ansehen. Für die 9 Dollar Eintritt kann ich den ganzen Tag rein und raus. Sollte ich stadtlahm werden, tanke ich hier einfach neu auf. Der Garten gefällt mir.
Ich erfahre ein bisschen was über die chinesischen Migranten, die genau wie die Europäer zu Zeiten des Goldrausches ins Land kamen. Auf unserer Tour haben wir einige Geschäfte gesehen, die in chinesischer Hand waren. Sie haben als Händler und in der Gastronomie ihre Nischen gefunden. Und auch in einigen Museen oder Sehenswürdigkeiten sind Asiaten angestellt, die sich auch um die Touristen aus diesem Raum kümmern.
Schon mit dem ersten Schritt in den Garten gefällt es mir hier. Zwischen den Gleisen der ehemaligen Eisenbahn und der Zufahrtstraße liegt hier eine kleine Ruheinsel. Von einem Hügel aus chinesischem Stein plätschert ein Wasserfall, Schatten spendende Bäume wiegen sich in der steten Brise und Seerosen öffnen sich der Sonne. Alles umgeben von Pavillons.
Eine Stunde lasse ich mir Zeit, das scheint mein Maß zu sein. Dann nehme ich die Stadt in Angriff. In Dunedin ist alles sehr nah beieinander. Die St. Pauls Cathedral blieb 50 Jahre unfertig, bevor man den Altarraum nach der neuesten Architektur beendete. Der Kontrast könnte nicht größer sein.
An der Stuart Street fühle ich mich an San Francisco erinnert.
Einige Häuser erinnern an die Zeit der vornehmlich schottischen Gründer.
Dann gebe ich nach: das shopping-Virus hat mich.
Nach vier Stunden bin ich zurück beim Wagen und fahre auf der Scenic-Route weiter in den Süden. Einen kurzen Stopp mache ich am Tunnel Beach und an einem kuriosen Verkehrsschild. Als ich mich noch frage, was für ein Tier das wohl ist…
Die Scenic Route fahre ich weiter, immer an der Küste entlang.
Und gelange schließlich an den Hintern der Welt. Kaitanga Riverside Motor Camp ist der Vorgarten von Ralph. 12 Dollar, eine warme Dusche und wenn ich mag Pizza. Ach ja, auch ein gutes WiFi.